Sudiqullah verarztet Obdachlose beim Gesundheitsmobil

von Joelle Delvecchio,
01.07.2022

Sudiqullah kommt aus Afghanistan und hat in Russland zwei Jahre Medizin studiert. Seit zwei Jahren ist er in Deutschland. Auch hier möchte er gerne Medizin studieren.

Schon jetzt will er gerne Menschen helfen und seine Kenntnisse einbringen. Das tut er nun ein Mal pro Woche beim Gesundheitsmobil Hamburg. Nach seinem ersten Einsatztag hat er seine Erfahrungen mit uns geteilt.

Sudiqullah freut sich über ein Ehrenamt, bei dem er seine Medizinkenntnisse einbringen kann & gleichzeitig sein Fachdeutsch verbessern kann. Foto: MITmacher

MITmacher:
Sudiqullah, heute war dein erster Tag beim Gesundheitsmobil.

Von nun an unterstützt du dort das ehrenamtliche Team, das kostenlose und anonyme medizinische Behandlung für Menschen ohne Krankenversicherung anbietet.
Wir freuen uns, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst.

Ronald vom Gesundheitsmobil weist Sudiqullah an seinem ersten Tag ein. Foto: MITmacher

Wie war denn dein erster Tag?

Sudiqullah:
Es war für mich ein ganz toller Tag.
Heute an meinem ersten Tag wurde mir erklärt, wie diese Arbeit funktioniert, worauf man achten muss, wie man die Patienten behandelt und welche Möglichkeiten das Gesundheitsmobil, um Patienten zu behandeln.

MITmacher:
Klasse. Und was hat dir denn besonders gut gefallen?

Sudiqullah:
Was ich toll und gut gefunden habe, ist die Hilfsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und der Mitarbeiter und ihr gutes Verhältnis miteinander am Arbeitsplatz. Und, dass beim Gesundheitsmobil viele Patienten unterschiedlicher Nationalitäten behandelt werden - ganz unabhängig von ihrer Nationalität.

MITmacher:
Und, was kannst du vielleicht auch selber für dich aus dem Ehrenamt mitnehmen?
Ich glaube, dass ich dort am besten lernen kann.
Sowohl kann ich meine Sprache verbessern als auch kann ich die Medikamente auf Deutsch kennenlernen, die man im medizinischen Bereich verwendet.

MITmacher:
Warum engagierst du dich ehrenamtlich? Und welche deiner Stärken setzt du ein?

Letzter Vorbereitungen und dann kann der Einsatz losgehen. Foto: MITmacher

Sudiqullah:
Ich freue mich sehr, dass ich ehrenamtlich den Menschen helfen kann, die keine Gelegenheit haben, um zum Arzt zu gehen. damit sie erfahren, dass sie noch Würde haben und für die Gesellschaft wichtig sind.

Als Kind wollte ich immer Andere unterstützen.
Nun bin ich in Deutschland, wo ich viel Unterstützung von Anderen bekommen habe und immer noch bekomme.
Das motiviert mich noch mehr, daran zu denken, wie ich besser und wobei am Besten ich Anderen helfen kann.

Da ich in Russland Medizin studiert habe, sehe ich meine Stärke in diesem Bereich und ich denke, dass ich beim Gesundheitsmobil richtig bin.
Dort kann ich, was ich als Anfänger in Medizin gelernt habe, einsetzen.
Dort zum Gesundheitsmobil kommen viele Menschen, die eine Verletzung haben, und einen Verband brauchen.
Weil ich mich in dieser Arbeit gut auskenne, kann ich meine Stärken hier einsetzen.

MITmacher:
Du hast in Russland Medizin studiert. Kannst du dazu noch mal ein wenig etwas erzählen? Wieso kamst du nach Deutschland und was ist hier dein Ziel?

Sudiqullah:
Ja, wie gesagt, ich habe in Russland Medizin studiert, jedoch musste ich nach zwei Jahren abbrechen.
Da meine Frau damals in Deutschland alleine war, habe ich die Entscheidung getroffen, nach Deutschland zu kommen.
Seit 20 Monaten bin in Deutschland und aus diesem Grund mache ich momentan einen fachsprachlichen Kurs, um hier entweder weiter zu studieren oder, wenn es sein muss, das Medizinstudium nochmal ganz neu zu beginnen.
Ich möchte mich gerne im Bereich Chirurgie oder Orthopädie spezialisieren.

MITmacher:
Vielen Dank, lieber Sudiqullah. Wir finden dein Engagement beeindruckend und wünschen dir bei deinem Ehrenamt viel Spaß und für deinen weiteren Weg ganz viel Erfolg.

Sudiqullah freut sich seine medizinischen Kenntnisse im Ehrenamt einzubringen. Foto: MITmacher

Sudiqullah:
Ja, wie gesagt, ich habe in Russland Medizin studiert, jedoch musste ich nach zwei Jahren abbrechen.
Da meine Frau damals in Deutschland alleine war, habe ich die Entscheidung getroffen, nach Deutschland zu kommen.
Seit 20 Monaten bin in Deutschland und aus diesem Grund mache ich momentan einen fachsprachlichen Kurs, um hier entweder weiter zu studieren oder, wenn es sein muss, das Medizinstudium nochmal ganz neu zu beginnen.
Ich möchte mich gerne im Bereich Chirurgie oder Orthopädie spezialisieren.

MITmacher:
Vielen Dank, lieber Sudiqullah. Wir finden dein Engagement beeindruckend und wünschen dir bei deinem Ehrenamt viel Spaß und für deinen weiteren Weg ganz viel Erfolg.

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