Nasim berichtet hier über ihre Erfahrungen im Rahmen ihres Ehrenamts. Ein toller Bericht, den wir gerne mit euch teilen möchten.
Nasim teilt ihre Erfahrungen aus ihrem Ehrenamt
von Joelle Delvecchio,
15.09.2024
Nasim ist Ehrenamtliche bei MITmacher ©Ghazal Dana
Ich heiße Nasim, komme aus dem Iran und bin am im Juni 2022 nach Deutschland gekommen.
Derzeit lerne ich die deutsche Sprache und es ist eine gute Gelegenheit, mehr über meinen zukünftigen Beruf zu recherchieren. Ich war Buchhaltungsexpertin im Iran und unterrichtete zwölf Jahre lang die Grundlagen der Buchhaltung und Buchhaltungssoftware.
Meine Motivation, mich ehrenamtlich zu engagieren, verdanke ich meiner Familie. Meine Eltern sind Lehrer und haben mir schon in jungen Jahren beigebracht, immer Anderen zu helfen.
Die Aufgaben, die ich bei meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten übernommen habe, waren vielfältig. Zum Beispiel habe ich im Iran mit vielen wohltätigen Projekten zusammengearbeitet - darunter der Kauf und das Verpacken von Lebensmitteln für Bedürftige in der Stadt, für Erdbeben- und Flutopfer, Programme für Senioren, Umweltschutzaktionen, Hilfe für Tiere, kostenlose Schulungen, Projekte zum Kauf von Medikamenten und die Übernahme von Krankenhauskosten, Haushaltsgegenständen und vieles mehr.
In Deutschland habe ich Organisationen wie „MITmacher“ und „Diakonie“ kennengelernt, in denen ich mich auch ehrenamtlich engagiere. In der Diakonie engagierte ich mich beispielsweise ehrenamtlich bei Veranstaltungen wie dem Sortieren und Verpacken von Kinderkleidung und der Unterstützung von Marathonteilnehmern.
Bei MITmacher unterstütze ich die Vorbereitung und Umsetzung von Workshops, sie heißen “Mitmach-Café”. Ich nehme selber an Workshops bei MITmacher teil und bin für den Kauf und die Vorbereitung von Materialien sowie die Organisation des Workshop-Platzes verantwortlich. Diese Aktivitäten machen mir Freude, weil sie es mir ermöglichen, die deutsche Kultur und Bräuche besser kennenzulernen.
Freiwilligenarbeit bringt manchmal auch Herausforderungen und Probleme mit sich. Im Iran war es sehr schmerzhaft, weil ich die Realität des Lebens bedürftiger und armer Menschen gesehen habe. Leider unterstützen die Regierung und die Behörden des Landes die armen und einkommensschwachen Menschen nicht und stellen ihnen keine sozialen Dienste wie in Deutschland zur Verfügung. Gleichzeitig gab es einige sehr gute Momente. Zum Beispiel das glückliche Lächeln eines Kindes wegen eines kleinen Spielzeugs, das Glück einer einsamen Mutter in einem Pflegeheim, das Glück von Menschen, nachdem sie Lebensmittelpakete oder Kleidung erhalten haben, das Schwanzwedeln von Straßenhunden nach dem Essen und die Schönheit der Erde und der Natur nach der Reinigung. Alle diese Erfahrungen waren für mich sehr nützlich und erfreulich.
Während meiner Freiwilligenarbeit habe ich gelernt, mit Anderen zusammenzuarbeiten und viel von ihnen zu lernen, stark zu sein, nicht zu urteilen, den Menschen zuzuhören und sehr großzügig zu sein. Und auch in Deutschland hatte ich die Möglichkeit, mit Menschen anderer Nationalitäten zu kommunizieren und meine deutsche Sprache zu verbessern.
Mein Berater Homayoon und meine Vermittlerin Mareike von MITmacher und meine ehrenamtliche Kollegin Tori bei den MITmacher-Workshops (Mitmach-Café) hören mir immer geduldig zu, sind sehr freundlich und unterstützen mich. Ich danke auch Mahsa für die Fotografie und das Interview, das sie mit mir gemacht hat. Ich hoffe, jeden Tag mehr zu lernen und so weiterzumachen.
Zur Info:
Nasim ist ist Mitmacher * im Rahmen unseres Projekts „Engagementbrücke“, gefördert durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfond der Europäischen Union, in dem wir geflüchtete und migrierte Menschen aus Drittstaaten in ehrenamtliches Engagement in Hamburg vermitteln, um Empowerment und Teilhabe zu stärken.
Darüber reden kann ja jede*r! Mitmachen auch.
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