Kateryna und Sofiia kamen 2022 nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine nach Hamburg. Jetzt arbeiten beide schon hier.
Vom Ehrenamt zum Traumberuf
von Anne Busch,
13.11.2025
Kateryna (links) und Sofia (rechts). Foto: MItmacher
In ihrer Heimat waren beide Lehrerinnen – und auch hier in Deutschland wollten sie schnell wieder etwas Sinnstiftendes tun. Die beiden lernten sich in einem Sprachkurs kennen und überzeugten mit ihrer offenen, herzlichen Art. Über MITmacher wurden sie als Freiwillige in das Projekt „Stadtteileltern Rothenburgsort-Hamm“ des Caritasverbandes für das Erzbistum Hamburg e.V. vermittelt.
Ricarda aus der Einsatzstelle Stadtteileltern berichtet von einer inspirierenden Erfolgsgeschichte, die zeigt, wie wertvoll ehrenamtliches Engagement sein kann:
Sofiia (links) und Kateryna (rechts) erhalten ein Zertifikat. Foto: privat
Die Stadtteileltern
In diesem Projekt engagieren sich rund 30 ehrenamtliche Stadtteileltern mit Flucht- oder Migrationsgeschichte. Sie unterstützen neu angekommene Familien dabei, sich in Hamburg zurechtzufinden – sei es bei Arztterminen, im Kontakt mit Schulen und Kitas oder beim Ausfüllen von Formularen.
Da das Team bisher keine Freiwilligen mit ukrainischen Sprachkenntnissen hatte, war die Freude groß, Kateryna und Sofiia zu gewinnen. Nach einer Schulung, in der sie u. a. über das Kita- und Schulsystem, Krankenversorgung und Sozialleistungen lernten, erhielten sie ihr Zertifikat und starteten in ihr Ehrenamt.
Vom Ehrenamt in den Job
Mit viel Empathie und Engagement begleiteten sie ukrainische Familien, übersetzten in Sprechstunden und gaben Orientierung im neuen Alltag. Besonders beeindruckend: Wie schnell beide Deutsch gelernt haben – und wie selbstverständlich sie Teil der Gemeinschaft wurden.
Zwei Jahre lang waren Kateryna und Sofiia aktive Stadtteileltern. Nun sind sie in Vollzeit berufstätig und können ihr Ehrenamt leider nicht weiterführen. Doch die Freude überwiegt: Denn ihre heutige Arbeitsstelle haben sie durch das freiwillige Engagement gefunden!
Während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit kamen sie regelmäßig in einem Hotel zum Einsatz, in dem Geflüchtete untergebracht waren. Durch ihre Sprachkenntnisse und das vertrauensvolle Miteinander mit den Mitarbeitenden wurden sie schließlich gefragt, ob sie sich eine Festanstellung als Sozialberaterinnen vorstellen könnten. Heute arbeiten beide in der Unterkunft für Geflüchtete – mit sicherem Einkommen und weiterhin mit Herz für andere Menschen.
Ihr Weg zeigt eindrucksvoll: Ehrenamt öffnet Türen, schafft Chancen und verbindet Menschen. Kateryna und Sofiia sind ein wunderbares Beispiel dafür, dass Engagement nicht nur anderen hilft, sondern auch das eigene Leben bereichern und verändern kann.
Danke für deinen Input, liebe Ricarda.
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